Satztechniken
Die Sammlung des Museums gibt einen umfangreichen Überblick über die vielfältigen Methoden der Satzherstellung. Traditionelle und moderne Techniken werden dargestellt, um die Entwicklungsgeschichte vom Bleisatz bis hin zum Computersatz zu veranschaulichen.
Bis ins 19. Jahrhundert wurde der Bleisatz ausschließlich per Hand ausgeführt. Der Handsetzer entnimmt einzelne Bleilettern aus dem Setzkasten und setzt diese in einem Winkelhaken zu Zeilen zusammen. In der vollständig eingerichteten Handsetzerei des Museums können sich alle Interessierten in die Geheimnisse der „Schwarzen Kunst“ einführen lassen und Gedichte, Texte oder Bild-Typografien spielerisch-kreativ selber setzen und drucken.
Die Entwicklung einer zuverlässig arbeitenden Setzmaschine gehörte zu den anspruchvollsten Herausforderungen der technischen Entwicklungen. Erst als man sich von dem Gedanken befreite, den manuellen Prozess übernehmen und die bereits von der Gießerei gefertigten Bleilettern mit der Maschine aneinanderreihen zu wollen, gelang der Durchbruch.
Ab Mitte des 20. Jahrhunderts nutzte man den Fotosatz, eine manuelle und maschinelle Herstellung von Schriftsatz auf fotografischem Weg. Man unterscheidet in Fotosetzgeräte, die manuell bedient wurden und in Fotosetzmaschinen, die mechanisch oder später elektronisch gesteuert wurden.
Heute wird vor allem der computergesteuerten Satz gebraucht. Eingeführt wurde das heute bekannte Desktop-Publishing — das Publizieren vom Schreibtisch aus — 1985 von den Firmen Apple, Adobe, Linotype und Aldus. Dabei steuerte Apple mit dem Macintosh den ersten voll grafikorientierten Rechner bei. Adobe lieferte die Seitenbeschreibungssprache PostScript, Linotype die ersten PostScript-Schriften und Aldus das Satz- und Layoutprogramm PageMaker.