Vortrag von Dr. Dirk Schindelbeck
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Der aus Reklame Werbung machte. Johannes Weidenmüller (1881 – 1936), der vergessene Urahn der deutschen Werbung.
Referent: Dr. Dirk Schindelbeck (Freiburg)
Art Director, Briefing, Teaser… als ob es ein Naturgesetz sei, scheint die gesamte Werbefachsprache dem angloamerikanischen Raum zu entstammen. Dabei hatte es Marketing-Denken reinsten Wassers schon zu Zeiten gegeben, als hierzulande noch nicht einmal der Begriff bekannt war. Freilich kam dieses Denken seinerzeit unter einem anderen deutschen Namen daher: „anbietlehre“. Doch ihr Verfasser Hans Weidenmüller kam offenbar zu früh, blieb unverstanden, wurde bekämpft, geriet in Vergessenheit. So wie seine mindestens 80 Bücher und 2000 Aufsätze zum Thema.
Mit Recht kann Johannes Weidenmüller als der legitime Urahn der deutschen Werbewissenschaft bezeichnet werden. Bereits 1908 hatte er in Leipzig die erste deutsche Werbeagentur gegründet, seine „Werkstatt für neue deutsche Wortkunst“. Sie bestand bis 1914, firmierte zuletzt als „Werbewerkstatt zum Federmann“, da in ihrem Eingangsbereich eine Figur mit einer riesigen Schreibfeder stand.
Der bilderreiche Vortrag würdigt Leben und Werk dieses zu Unrecht vergessenen großen Unbekannten der deutschen Werbe- und Kommunikationsgeschichte.
Dr. Dirk Schindelbeck (geb. 1952 in Unna/Westfalen), Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Albert Ludwigs Universität Freiburg; Kulturwissenschaftler, Werbehistoriker und Wissenschaftspublizist, Essayist und Lyriker; zuletzt im BMBF-Projektverbund Hamburg – Jena – Wien „PolitCigs. Die Kulturen der Zigaretten und die Kulturen des Politischen“ (2013-2016); Chefredakteur von Forum Schulstiftung (2003-2013) und Lehrbeauftragter an der PH-Freiburg (2002-2013); intensive Beschäftigung mit der Geschichte der Werbung und der Propaganda; diverse Veröffentlichungen zur Kultur- und Kommunikationsgeschichte, u.a. Marken, Moden und Kampagnen.
Die Ausstellung ist an diesem Tag bis 19 Uhr geöffnet.
Ab 17 Uhr gilt ein um 50% ermäßigter Eintrittspreis.
Der Eintritt zum Vortrag ist frei.